Ungelöste Probleme Auf die folgenden Fragen müssen wir innerhalb der nächsten Jahre die ökologisch richtige Antwort finden: - Woher bekommen wir Energie, ohne bei ihrer Umwandlung CO2 freizusetzen?
- Wie können wir unsere Mobilität CO2-neutral bzw. ohne CO2-Ausstoß gestalten und erhalten?
- Wie kann man Lebensmittel CO2-frei erzeugen und verteilen?
- Wie lässt sich Müll vermeiden bzw. klimagerecht entsorgen?
- Wie lässt sich die Biosphäre von anthropogenen CO2 befreien?
- Wie lässt sich der Raubbau an unseren Regenwäldern unterbinden?
- Wie lässt sich das globale Bevölkerungswachstum begrenzen?
Viele Möglichkeiten Die folgenden Unterabschnitte sollen Anregungen für jedermann liefern, sich aktiv an Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen. Klimaschutz kann nur durch die Vermeidung von Kohlendioxidemissionen erreicht werden. Dies kann in vielfacher Hinsicht geschehen: Durch eine nachhaltige Lebensweise lassen sich pro Haushalt im Jahr 2-3 Tonnen CO2 ohne Komfortverlust einsparen. Eine weitere Klimaschutzmaßnahme besteht in der Assimilation des Kohlendioxids der Atmosphäre. Als wichtigste Maßnahme ist hier die Wiederaufforstung des Regenwaldes und auch unserer Wälder zu nennen. Zukünftig sind hier auch technische Lösungen gefragt, die mit Hilfe von global verteilten CO2-Absorbtionsanlagen Kohlendioxid effizient aus der Atmosphäre herausfiltern und in chemisch stabile Verbindungen einlagerungsfähig binden oder in die Wertschöpfungskette integrieren können. Flankiert von Maßnahmen zur Verringerung / Vermeidung des CO2-Ausstoßes könnte dies ein Weg sein, um den CO2-Anteil in der Atomosphäre effektiv innherhalb weniger Dekaden zu senken und einen Klimakollaps abzuwehren. ... und Irrwege Palmöl und Biosprit Die Behauptung: Kraftstoffe aus Biosprit / Palmöl sind CO2-neutral, da sie keine fossilen Energieträger darstellen und machen unabhängiger von Rohölimporten. Die Wahrheit: Zur Produktion von Palmöl und Biosprit werden erhebliche landwirtschaftliche Nutzflächen benötigt. Diese Flächen werden bei Palmöl insbesondere dem Regenwald abgerungen. Den Ökosystemen werden dabei irreparable Schädigungen zugefügt und der Regenwald kann dabei immer weniger CO2 binden. Ausserdem werden durch den absterbenden Regenwald und die kollabierenden Ökosysteme erhebliche Mengen an gebundenem Kohlenstoff durch Verrottungsprozesse als CO2 freigesetzt. Auch beim Anbau von Biosprit in unseren Breiten (etwa aus Mais) werden erhebliche Mengen klimaschädlicher Gase erzeugt - neben CO2 auch Lachgas, ein Stoff, der bei der Düngung von Anbauflächen für Biosprit verwendet wird. CCS - CO2 Abscheidung und Speicherung Die Behauptung: Kohlekraftwerke können mit CCS nahezu emissionslos betrieben werden. Die Wahrheit: Das Abfangen des Kohlendioxids aus Kohlekraftwerken und das Speichern in unterrirdischen Hohlräumen ist mit ähnlichen Risiken verbunden wie die Suche nach Endlagerstätten für den radioaktiven Abfall. Niemand kann ausschließen, dass das verpresste CO2 nicht plötzlich wieder an die Erdoberfläche gelangt. Da CO2 in hoher Konzentration zur Erstickung führt, ist unmittelbare Lebensgefahr gegeben. Ausserdem wird durch die Einlagerung des CO2 Energie benötigt und führt damit zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades von Kohlekraftwerken. Darüber hinaus senkt diese Technologie bei den Energieversorgern die Bereitschaft, langfristig von der Kohleverfeuerung loszukommen und auf regenerative Energien zu setzen. AtomkraftDie Behauptung: Bei der Verwendung von Kernenergie bei der Stromproduktion fallen keine CO2-Emissionen an. Die Wahrheit: Selbst bei Atomkraftwerken wird CO2 freigesetzt. Zwar nicht direkt bei der Stromproduktion durch Kernspaltung, sondern durch den Abbau von Uran, dem Transport von Uran, während der Aufbereitung und dem Abstransport abgebrannter Kernbrennstäbe. Und es gibt noch eine Vielzahl weiterer Gründe, die Atomkraft eher zu ächten als zu achten:
Atomwaffen Atomkraftwerke produzieren hoch radioaktiven Abfall; darunter Plutonium, das bei der Herstellung von Atomwaffen eine wichtige Rolle spielt: Ohne Atomkraftwerke keine Atomwaffen. Und wer Atomwaffen produzieren will, kann (muss!) zur Plutoniumgewinnung mit dem Bau von Atomkraftwerken beginnen und kann sich so zunächst auf die zivile Nutzung berufen. Radioaktiver Abfall Weiterhin strahlt radioaktiver Abfall von Kernreaktoren über Jahrtzehnausende und muss über Jahrzenhtausende sicher in kilometertiefen Schächten endgelagert werden. Eine Garantie, dass der Atommüll dort bleibt gibt es nicht, wohl aber die Wahrscheinlichkeit, dass er nach einer gewissen Zeit wieder an die Erdoberfläche gelangt und das mit verheerenden Folgen. Betreiberrisiken Darüberhinaus sollte insbesondere die Katastrophen von Tschernobyl Fukushima, die heute noch andauern, gezeigt haben, welche Risiken in der Anwendung der Atomkraft zur Energieumwandlung stecken. Reaktoren von Tschernobyltyp stehen nun nicht mehr nur fernab in der Ukraine, sondern bereits in unseren osteuropäischen Nachbarländern, wobei der dort produzierte Strom der von unseren Energieversorgern billig eingekauft wird. Auch Atomkraftwerke arbeiten nicht regenerativ: Sie benötigen als Ausgangsmaterial Uran, das als Erz abgebaut werden muss und somit eine limitierte Resource ist. AKW-Zwischenfälle - eine unvollständige Liste - Sellafield 1957
- Tscheljabinsk 1958
- Harrisburg 1979
- Tschernobyl/Ukraine 1986
- Tokaimaru/Japan 1999
- Forsmark/Schweden 2006
- AKW Krümmel 2009
- Die Fukushima-Katastrophe am 11. März 2011
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