Klima-Rettung.de / Pyrrhus.de
Siegen bis zum Klimakollaps
 

 Klimaschutz

Foto: Pyrrhus.de - 'Ziehen' eines Rotors einer 2-Megawatt-Windkraftanlage bei Cuxhaven

Weltweit werden zur Energiegewinnung täglich mehr als 84 Mio. Tonnen Kohlendioxid aus fossilen Lagerstätten  in die Atmosphäre gepumpt. Jede Tonne CO2 treibt uns näher dem Abgrund eines Klimakollapses zu. Unsere Erde kann ihr freundliches Antlitz zu einer todbringenden Fratze verzerren, auf der wir Menschen keinen Platz mehr haben werden. Es steht weitaus mehr auf dem Spiel als wir wahr haben wollen.

Um eine nachhaltige Trendwende zu erreichen, müssen wir beginnen, unseren Lebenswandel grundlegend umzugestalten. Was wir für die Zukunft benötigen, ist eine CO2-neutrale Industrie und Lebensführung.

Der Energieverbrauch muß dringend gesenkt werden - Energieversorgung, Verkehr,
Industrie, privater Verbrauch und Landwirtschaft müssen beginnen, der Energieeffizienz in ihren Wertschöpfungsprozessen die ihr gebührende Bedeutung einzuräumen. Der Ausbau der regenerativen Energien wie Windkraft, Photovoltaik und Bioenergie muß zu Lasten der Kohle- und Atomindustrie wesentlich stärker vorangetrieben werden - auch auf internationaler Ebene wie im leider gescheiterten Desertec-Projekt.

Irrwege, wie die Rodung von Regenwaldflächen zum Aufbau von Biospritplantagen oder die Rückkehr zur Atomtechnik sind international zu ächten.

Der Endverbraucher ist ebenso gefordert, energiesparende Maßnahmen umzusetzen.

Die folgenden Unterabschnitte sollen zunächst dazu ermuntern, in unserem Konsumverhalten auf klimafreundliche Produkte und Dienstleistungen umzusteigen, und langfristig einen CO2-freien Lifestyle anzustreben. Frei nach dem Motto: Go-To-Zero! Dabei ist viel Platz für eigene Ideen und Vorstellungen.

     

Ungelöste Probleme

Auf die folgenden Fragen müssen wir innerhalb der nächsten Jahre die ökologisch richtige Antwort finden:

  • Woher bekommen wir Energie, ohne bei ihrer Umwandlung CO2 freizusetzen?
  • Wie können wir unsere Mobilität CO2-neutral bzw. ohne CO2-Ausstoß gestalten und erhalten?
  • Wie kann man Lebensmittel CO2-frei erzeugen und verteilen?
  • Wie lässt sich Müll vermeiden bzw. klimagerecht entsorgen?
  • Wie lässt sich die Biosphäre von anthropogenen CO2 befreien?
  • Wie lässt sich der Raubbau an unseren Regenwäldern unterbinden?
  • Wie lässt sich das globale Bevölkerungswachstum begrenzen?

 

Viele Möglichkeiten

Die folgenden Unterabschnitte sollen Anregungen für jedermann liefern, sich aktiv an Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen. Klimaschutz kann nur durch die Vermeidung  von Kohlendioxidemissionen erreicht werden. Dies kann in vielfacher Hinsicht geschehen:

Durch eine nachhaltige Lebensweise lassen sich pro Haushalt im Jahr 2-3 Tonnen CO2 ohne Komfortverlust einsparen.

Eine weitere Klimaschutzmaßnahme besteht in der Assimilation des  Kohlendioxids der Atmosphäre. Als wichtigste Maßnahme ist hier die Wiederaufforstung des Regenwaldes und auch unserer Wälder zu nennen.

Zukünftig sind hier auch technische Lösungen gefragt, die mit Hilfe von global verteilten CO2-Absorbtionsanlagen Kohlendioxid effizient aus der Atmosphäre herausfiltern und in chemisch stabile Verbindungen einlagerungsfähig binden oder in die Wertschöpfungskette integrieren können. Flankiert von Maßnahmen zur Verringerung / Vermeidung des CO2-Ausstoßes könnte dies ein Weg sein, um den CO2-Anteil in der Atomosphäre effektiv innherhalb weniger Dekaden zu senken und einen Klimakollaps abzuwehren.

 

... und Irrwege

Palmöl und Biosprit

Die Behauptung: Kraftstoffe aus Biosprit / Palmöl sind CO2-neutral, da sie keine fossilen Energieträger darstellen und machen unabhängiger von Rohölimporten.

Die Wahrheit: Zur Produktion von Palmöl und Biosprit werden erhebliche landwirtschaftliche Nutzflächen benötigt. Diese Flächen werden bei Palmöl insbesondere dem Regenwald abgerungen. Den Ökosystemen werden dabei irreparable Schädigungen zugefügt und der Regenwald kann dabei immer weniger CO2 binden. Ausserdem werden durch den absterbenden Regenwald und die kollabierenden Ökosysteme erhebliche Mengen an gebundenem Kohlenstoff durch Verrottungsprozesse als CO2 freigesetzt.

Auch beim Anbau von Biosprit in unseren Breiten (etwa aus Mais) werden erhebliche Mengen klimaschädlicher Gase erzeugt - neben CO2 auch Lachgas, ein  Stoff, der bei der  Düngung von  Anbauflächen für Biosprit verwendet wird.

 

CCS - CO2 Abscheidung und Speicherung

Die Behauptung: Kohlekraftwerke können mit CCS nahezu emissionslos betrieben werden.

Die Wahrheit: Das Abfangen des Kohlendioxids aus Kohlekraftwerken und das Speichern in unterrirdischen Hohlräumen ist mit ähnlichen Risiken verbunden wie  die Suche nach Endlagerstätten für den  radioaktiven Abfall.  Niemand kann ausschließen, dass  das verpresste CO2  nicht plötzlich wieder an die  Erdoberfläche gelangt. Da CO2  in hoher Konzentration zur Erstickung führt, ist unmittelbare Lebensgefahr gegeben. Ausserdem wird durch die Einlagerung des CO2 Energie benötigt und führt damit zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades von Kohlekraftwerken.

Darüber hinaus senkt diese Technologie bei den Energieversorgern die Bereitschaft, langfristig von der Kohleverfeuerung loszukommen und auf regenerative Energien zu setzen.

 

Atomkraft

Die Behauptung: Bei der Verwendung von Kernenergie bei der Stromproduktion fallen keine CO2-Emissionen an.
 
Die Wahrheit: Selbst bei Atomkraftwerken wird CO2 freigesetzt. Zwar nicht direkt bei der Stromproduktion durch Kernspaltung, sondern durch den Abbau von Uran, dem Transport von Uran, während der Aufbereitung und dem Abstransport abgebrannter Kernbrennstäbe.
 
 
Und es gibt noch eine Vielzahl weiterer  Gründe,  die Atomkraft eher zu ächten als zu  achten:

Atomwaffen
Atomkraftwerke produzieren hoch radioaktiven Abfall; darunter Plutonium, das bei der Herstellung von Atomwaffen eine wichtige Rolle spielt: Ohne Atomkraftwerke keine Atomwaffen. Und wer Atomwaffen produzieren will, kann (muss!) zur Plutoniumgewinnung mit dem Bau von Atomkraftwerken beginnen und kann sich so zunächst auf die zivile Nutzung berufen.

Radioaktiver Abfall
Weiterhin strahlt radioaktiver Abfall von Kernreaktoren über Jahrtzehnausende und muss über Jahrzenhtausende sicher in kilometertiefen Schächten endgelagert werden. Eine Garantie, dass der Atommüll dort bleibt gibt es nicht, wohl aber die Wahrscheinlichkeit, dass er nach einer gewissen Zeit wieder an die Erdoberfläche gelangt und das mit verheerenden Folgen.

Betreiberrisiken
Darüberhinaus sollte insbesondere die Katastrophen von Tschernobyl Fukushima, die heute noch andauern, gezeigt haben, welche Risiken in der Anwendung der Atomkraft zur Energieumwandlung stecken. Reaktoren von Tschernobyltyp stehen nun nicht mehr nur fernab in der Ukraine, sondern bereits in unseren osteuropäischen Nachbarländern, wobei der dort produzierte Strom der von unseren Energieversorgern billig eingekauft wird.

Auch Atomkraftwerke arbeiten nicht regenerativ: Sie benötigen als Ausgangsmaterial Uran, das als Erz abgebaut werden muss und somit eine limitierte Resource ist.

AKW-Zwischenfälle - eine unvollständige Liste

  1. Sellafield 1957
  2. Tscheljabinsk 1958
  3. Harrisburg 1979
  4. Tschernobyl/Ukraine 1986
  5. Tokaimaru/Japan 1999
  6. Forsmark/Schweden 2006
  7. AKW Krümmel 2009
  8. Die Fukushima-Katastrophe am 11. März 2011